Es war wieder einmal soweit! Allen war klar, dass dieser Tag von vielen Mühen, aber auch durch hervorragende Buffets und ausgezeichnete Weine, aufschlussreiche Gespräche und zum krönenden Abschluss von der PARTY geprägt sein wird.

Aber zuerst galt es sich geistig auf die enorme Strecke von 13 Kilometern und dabei zu überwindende 60 HöhenMETER, die wohlgemerkt mit dem Rad zu bewältigen waren, einzustellen.

10:45 - der Radcheck war vollendet, die Radkörbe festgezurt und die Sattel eingestellt. Es ging los. 40 Minuten Verkostungszeit bei jedem Winzer.

1. Stopp: Judith Beck

Alles Bio und eine Serie ungefilterter und ungeschwefelter Weine mit dem Zusatz Bambule! Hier ist vor allem der Muskat Bambule! (2015) hervorzuheben. Sehr viel verbotene Mineralik, muskatig und durch einen dichten Körper geprägt. Der Rosé Sekt Nulldosage besticht durch Erdigkeit und die Cuvée Judith (2012) durch Balance und die cremige Textur.

2. Stopp: Gernot Heinrich

Durch und durch biodynamisch (seit 2006) und einer von 15 Mitgliedsbetrieben von respekt und somit "einer präventiven und auf natürliche Präparate ausgerichteten Bewirtschaftung" verpflichtet. Kellerführung und Fassproben sind möglich und erwünscht - dabei sind ein beeindruckender Grauer Burgunder Freyheit und ein Gabarinza der Extraklasse. Von den bereits gefüllten Proben sei der Salzberg (2013) mit seiner dunklen Dichte von Kaffee, Schoko und schwarzen Ribiseln hervorgehoben.

3. Stopp: Claus Preisinger

Endlich am Gipfel angekommen wurde die Anstrengung von einem genialen Blick über den Neusiedlersee belohnt. Und mit Produkten hergestellt nach den „Prinzipien von Rudolf Steiner im Weinbau und im Keller puristisch, qualitätsfanatisch und viel aus dem Bauch heraus“. Herausheben möchte ich den Zweigelt Kieselstein (2015) mit der tollen Typizität dieser Rebsorte und den Cuvée Paradigma (2013), der wieder durch seine Mächtigkeit besticht.

4. Stopp: Hans Nittnaus

Und es geht wieder ins Tal (fast 60 Höhenmeter, immerhin), gekühlt durch den Fahrtwind bei knapp 30° Celsius. Wir verkosten Weine von beiden Seiten des Neusiedlersees – Gols liegt im Gebiet Neusiedlersee, auf der anderen Seite das Gebiet Leithagebirge. Der von Merlot dominierte Commondor (2013) und der Blaufränkisch Tannenberg (2012) versprechen durch Intensität, kräftige Tannine und Länge Haltbarkeit für Jahrzehnte. Vom Leithagebirge kommt der Blaufränkisch Kalk und Schiefer (2013) – Mineralik pur!

5. Stopp: Gernot Leitner

In der Ebene fühlen wir uns wohl und wir fahren flott zum Betrieb, wo der Gast selbst einschenkt. Und dazu kann auch noch aus unterschiedlichen Jahrgängen gewählt werden. Den Ungerberg Merlot gibt’s als Vertikale von 2011 – 2013. Ausgabe 2011 gefällt durch würzige und salzige Aromen gepaart mit intensiven Tanninen und einem langen Abgang. 2012 bringt dazu noch zahlreiche Beerenfrüchte mit.

6. Stopp: Andreas Gsellmann

„Rückblick & Vorschau, Realität & Träumerei, innere Ruhe & Tatendrang – vor allem aber Diskussion & Fortschritt“ spielen eine große Rolle in der Weinproduktion. Und dann gibt es die Gelegenheit einen Chardonnay (2015) EXEMPEL zu verkosten, der stark an burgundische Exemplare erinnert. Der Gabarinza (2013) dagegen zeigt mit seiner Fruchtigkeit mit Kirschen und Johannisbeeren, eher roten als schwarzen, auf.

7. Stopp: Helmuth Renner

Auf geht’s zum anderen Ende von Gols – am Horizont sehen wir das Weingut Renner – und freuen uns auf eine Partie Tischtennis und Süßwein! Und dann kosten und spielen und spielen und kosten wir. Später erinnern wir uns vor allem an den intensiven, kräftigen, fleischigen Cuvée Altenberg (2012) und die Marille- und Honigaromen der Trockenbeerenauslese (2006).

8. Stopp: Paul Achs

Wir befinden uns noch immer am rechten Ufer des Neusiedlersees und hier gilt „eigentlich“ der Zweigelt als Paraderebsorte für Rotwein. Das dies doch nicht so ist, zeigt Paul Achs ganz eindeutig. Blaufränkisch gibt den Ton an: Heideboden, Edelgrund, Ungerberg, Altenberg und Spiegel sind die Lagen auf denen er wächst. Und nicht zu vergessen beim Pannobile 2014. Dieser und die Lage „Altenberg“ zeigen das ganze Potential des Blaufränkisch mit straffer Säure, guter Länge und wunderbaren Beerenaromen.

9. Stopp: Gerhard Pittnauer

Letzte Weine werden verkostet, vor allem die schwefelfreien Pitt nat (2015) und mash pitt (2015), wieder können die Blaufränkisch mit den Lagen Rosenberg (2013) und Ungerberg (2014) überzeugen. Dann startet schon die Party! Bei diesen Temperaturen und dem Ambiente des Weingutes Pittnauer kann das nur ein Erfolg werden. Wir feiern, tanzen und trinken. … und es war gut die Stützen an den Fahrrädern anzubringen.

Liebe Pannobile-Winzer: Bis September 2017 – bei wem auch immer!

Mein erster Blog!

Pannobile-Tag 3.9.2016: Es war wieder einmal soweit!